METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft

Sie sind schwanger und fragen sich nun, ob Sie METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während Ihrer Schwangerschaft bedenkenlos einnehmen können? Konkret stellt sich die Frage, welche Auswirkung die Einnahme von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW auf Ihr ungeborenes Kind und Sie haben kann während der Schwangerschaft.

Die Einnahme von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW sollte besonders in der Schwangerschaft nur nach einer auf Ihre persönliche Situation bezogene Nutzen-Risiko Bewertung erfolgen. Wir von Ouiiou informieren Sie umfassend zu Risiken und Sicherheiten bei der Einnahme von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft. Unsere Beratung berücksichtig eine Vielzahl von Aspekten, die für die Sicherheit Ihrer Arzneimitteltherapie wichtig sind, wie beispielsweise Ihre persönliche gesundheitlichen Vorgeschichte (Anamnese); eine gründliche Durchsicht aller Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel um etwaige falsche Dosierungen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen aufdecken zu können; eine auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft basierende Beurteilung der Verträglichkeit Ihrer Arzneimittel mit Ihrer Schwangerschaft. Ziel ist es, Ihnen mehr Sicherheit im Umgang mit Ihrer Medikation zu geben.

METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW ist ein Arzneimittel, welches Sie in Ihrer Apotheke erhalten. METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW sollte während der Schwangerschaft nur nach Absprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden.

Das Arzneimittel kommt zum Einsatz bei:

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

- Methylphenidat wird im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) bei Kindern ab einem Alter von 6 Jahren und Erwachsenen angewendet, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben.
- Die Behandlung muss unter Aufsicht eines Spezialisten mit Erfahrung in der Behandlung der ADHS, wie etwa einem spezialisierten Kinderarzt, einem Kinder- und Jugendpsychiater oder einem Psychiater, begonnen und durchgeführt werden.

Hinweise zu den Anwendungsgebieten

Besondere diagnostische Erwägungen zu ADHS bei Kindern:
- Die Diagnose sollte anhand der DSM-Kriterien oder der Richtlinien in ICD gestellt werden und auf einer vollständigen Anamnese und Untersuchung des Patienten basieren. Die Diagnose darf sich nicht allein auf das Vorhandensein eines oder mehrerer Symptome stützen.
- Die spezifische Ätiologie dieses Syndroms ist unbekannt. Ein spezifischer diagnostischer Test existiert nicht. Eine adäquate Diagnose erfordert die Berücksichtigung medizinischer und spezieller psychologischer, pädagogischer Quellen und des sozialen Umfeldes.
- Eine therapeutische Gesamtstrategie umfasst in der Regel sowohl psychologische, pädagogische, soziale als auch pharmakotherapeutische Maßnahmen und zielt auf eine Stabilisierung von Kindern mit einem Verhaltenssyndrom ab, das durch folgende Symptome charakterisiert sein kann: chronische kurze Aufmerksamkeitsspanne in der Anamnese, Ablenkbarkeit, emotionale Labilität, Impulsivität, mäßige bis starke Hyperaktivität, geringfügige neurologische Anzeichen und abnormales EEG. Die Lernfähigkeit kann unter Umständen beeinträchtigt sein.
- Eine Behandlung mit Methylphenidat ist nicht bei allen Kindern mit ADHS indiziert, und der Entscheidung zur Anwendung dieses Arzneimittels muss eine sehr sorgfältige Einschätzung der Schwere und Dauer der Symptome des Kindes in Bezug auf sein Alter vorausgehen.
- Eine entsprechende pädagogische Einstufung ist essentiell und psychosoziale Maßnahmen sind im Allgemeinen notwendig. Wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben, muss die Entscheidung, ein Stimulans zu verordnen, auf Basis einer strengen Einschätzung des Schweregrads der Symptome des Kindes beruhen. Die Anwendung von Methylphenidat sollte stets in Übereinstimmung mit der zugelassenen Indikation und den Verschreibungs-/Diagnose-Leitlinien erfolgen.

Besondere diagnostische Erwägungen zu ADHS bei Erwachsenen:
- Die Diagnose sollte anhand der DSM-Kriterien oder der Richtlinien in ICD gestellt werden und auf einer vollständigen Anamnese und Untersuchung des Patienten basieren.
- Die spezifische Ätiologie dieses Syndroms ist unbekannt. Ein spezifischer diagnostischer Test existiert nicht. Bei Erwachsenen mit ADHS ist das Symptombild durch Unruhe, Ungeduld und Unaufmerksamkeit gekennzeichnet. Symptome wie Hyperaktivität lassen tendenziell mit zunehmendem Alter nach, möglicherweise aufgrund von Anpassung, neurologischer Entwicklung und Selbstmedikation. Symptome von Unaufmerksamkeit sind stärker ausgeprägt und haben eine größere Auswirkung auf Erwachsene mit ADHS. Bei Erwachsenen sollte zur Diagnose unter anderem ein strukturiertes Patienteninterview durchgeführt werden, um die aktuellen Symptome zu ermitteln. Das Vorbestehen einer ADHS im Kindesalter ist Voraussetzung und muss retrospektiv festgestellt werden (anhand von Patientenakten oder, falls diese nicht verfügbar sind, anhand geeigneter strukturierter Instrumente/Interviews). Eine Bestätigung durch Aussagen Dritter ist wünschenswert. Falls kein sicherer Nachweis von ADHS-Symptomen im Kindesalter möglich ist, sollte keine Behandlung mit Methylphenidat eingeleitet werden. Die Diagnose sollte sich nicht allein auf das Vorhandensein eines oder mehrerer Symptome stützen. Die Entscheidung, bei Erwachsenen ein Stimulans anzuwenden, muss auf Basis einer sehr gründlichen Einschätzung getroffen werden, und die Diagnose sollte in mindestens zwei Bereichen (zum Beispiel im sozialen, schulischen und/oder beruflichen Kontext) eine mäßige oder schwere funktionelle Einschränkung beinhalten, die sich auf mehrere Aspekte des Lebens der Person auswirkt.

Wirkstoff von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW

Der Wirkstoff von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW ist Methylphenidat und kann möglicherweise negative Auswirkungen auf Sie und Ihr ungeborenes Kind während der Schwangerschaft haben. Die Einnahme von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW erfolgt in Form von Retard-Kapseln .

Folgende weitere Stoffe sind in METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW enthalten, die während der Schwangerschaft auf Ihren Organismus wirken:

Methylphenidat hydrochlorid, Methylphenidat, Cellulose, mikrokristalline, Hypromellose, Talkum, Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1), Triethylcitrat, Ethylcellulose, Hyprolose, Salzsäure zur pH-Wert-Einstellung, Gelatine, Titandioxid, Eisen(III)-oxidhydrat, gelb, Drucktinte, schwarz, propylenglycolhaltig

Welche Informationen zur Anwendung von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft sind vertrauenswürdig?

Die öffentlich zugänglichen Informationen zu Risiken und Sicherheit von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft und Stillzeit werden vom Hersteller des Arzneimittels in der Packungsbeilage präsentiert. Da der Hersteller von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW an verschiedene rechtliche Vorgaben gebunden ist, sind die Angaben in der Packungsbeilage häufig schwierig zu verstehen, besorgniserregend und basieren nicht immer auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand. Der Kenntnisstand zur Anwendung von Arzneimitteln während der Schwangerschaft und Stillzeit wächst ständig, da regelmäßig neue wissenschaftliche Studien veröffentlicht werden. Da die Informationen in der Packungsbeilage nicht ständig angepasst werden, kann es daher auch vorkommen, dass wichtige Information zu besonderen Risiken während der Schwangerschaft und Stillzeit noch nicht in der Packungsbeilage erwähnt werden, obwohl die Wissenschaft diese Risiken schon kennt. Unsere Beratung beruht ausschließlich auf den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und stimmt daher häufig nicht mit den Informationen überein, die Sie in der Packungsbeilage finden.

Hier können Sie lesen was der Hersteller von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW zur Anwendung in der Schwangerschaft sagt:

Schwangerschaft

- Daten aus einer Kohortenstudie mit insgesamt etwa 3400 im ersten Trimenon exponierten Schwangerschaften deuten nicht auf ein insgesamt erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern hin. Die Häufigkeit kardialer Fehlbildungen war leicht erhöht (gepooltes adjustiertes relatives Risiko 1,3; 95%- KI: 1,0-1,6), entsprechend 3 zusätzlichen Kindern mit kongenitaler kardialer Fehlbildung auf 1000 Frauen, die Methylphenidat im ersten Trimenon erhalten, im Vergleich zu nicht exponierten Schwangerschaften.
- Es liegen Spontanberichte von kardiorespiratorischer Toxizität bei Neugeborenen vor, insbesondere wurde von fetaler Tachykardie und Atemnot berichtet.
- Tierexperimentelle Studien haben nur bei maternal toxischen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt.
- Methylphenidat wird nicht zur Anwendung während der Schwangerschaft empfohlen, es sei denn, eine Verschiebung der Behandlung stellt nach klinischer Einschätzung ein größeres Risiko für die Schwangerschaft dar.

Stillzeit

- Methylphenidat wurde in der Muttermilch einer Frau nachgewiesen, die mit Methylphenidat behandelt wurde.
- Es ist ein Fall eines Säuglings bekannt, der eine unspezifische Gewichtsabnahme während des Anwendungszeitraums entwickelte, sich nach Absetzen der Methylphenidat-Behandlung durch die Mutter aber erholte und wieder zunahm. Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden.
- Es muss eine Entscheidung getroffen werden, ob abgestillt oder die Methylphenidat-Behandlung unterbrochen oder abgesetzt werden soll, wobei der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie für die Mutter gegeneinander abgewogen werden müssen.

Dosierung von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft

Welche Dosierung von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während Ihrer Schwangerschaft geeignet ist, sollten Sie immer in jedem Fall mit Ihrem Arzt abklären. Grundsätzlich gelten die Dosierungsempfehlung von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW unabhängig von einer Schwangerschaft. Für zahlreiche Medikamente haben wissenschaftliche Studien jedoch gezeigt, dass während der Schwangerschaft eine Dosisanpassung sinnvoll sein kann. Wenn dies in Ihrem Fall notwendig sein sollte, informieren wir Sie im Zuge unserer Beratung darüber.

Allgemeine Hinweise zur Dosierung

Die Behandlung muss unter Aufsicht eines Spezialisten mit Erfahrung in der Behandlung der ADHS wie etwa einem spezialisierten Kinderarzt, einem Kinder- und Jugendpsychiater oder einem Psychiater, begonnen und durchgeführt werden.

Untersuchungen vor Behandlungsbeginn:
Vor einer Verschreibung ist es notwendig, den Patienten hinsichtlich seines kardiovaskulären Status einschließlich Blutdruck und Herzfrequenz zu beurteilen. Eine umfassende Anamnese sollte Begleitmedikationen, frühere und aktuelle medizinische und psychiatrische Begleiterkrankungen oder Symptome, Fälle von plötzlichem Herztod/unerklärbarem Tod in der Familienanamnese sowie eine exakte Erfassung der Körpergröße (nur bei Kindern) und des Körpergewichts vor der Behandlung in einem Wachstumsdiagramm beinhalten.

Laufende Überwachung:
Das Wachstum (bei Kindern/Jugendlichen), das Körpergewicht (bei Erwachsenen) sowie der psychiatrische und der kardiovaskuläre Status sollten kontinuierlich überwacht werden:
- Der Blutdruck und der Puls sollen bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate in einer grafischen Darstellung dokumentiert werden.
- Körpergröße (Kinder), Gewicht und Appetit sollten mindestens alle 6 Monate anhand eines Wachstumsdiagramms festgehalten werden.
- Die Entwicklung neuer oder die Verschlechterung bereits bestehender psychiatrischer Störungen sind bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate und bei jedem Besuch zu erfassen.

Die Patienten sollten hinsichtlich des Risikos von Zweckentfremdung, Fehlgebrauch und Missbrauch von Methylphenidat überwacht werden.

Auswahl der Methylphenidat-Darreichungsform:
Der behandelnde Spezialist muss auf individueller Basis und je nach gewünschter Wirkungsdauer entscheiden, welche methylphenidathaltige Darreichungsform ausgewählt wird. Zur Behandlung von ADHS bei Erwachsenen sollte nur die Formulierung mit veränderter Wirkstofffreisetzung angewendet werden.

Dosistitration:
Zu Beginn der Behandlung mit Methylphenidat ist eine sorgfältige Dosistitration erforderlich. Die Dosistitration sollte mit der niedrigst möglichen Dosis beginnen. Wenn nach einer Dosistitration über einen Zeitraum von einem Monat keine Besserung der Symptome eintritt, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.
Wenn sich die Symptome verschlimmern oder sonstige Nebenwirkungen auftreten, sollte die Dosis reduziert oder das Arzneimittel gegebenenfalls abgesetzt werden.
Es sollte das Behandlungsschema angewendet werden, das mit der niedrigsten Tagesdosis eine zufriedenstellende Symptomkontrolle erzielt. Lang wirksames Methylphenidat sollte nicht zu spät am Vormittag eingenommen werden, da es sonst zu Schlafstörungen kommen kann.
Zur Behandlung von Hyperaktivitätsstörungen/ADHS sollte der Zeitpunkt der Methylphenidat-Einnahme so gewählt werden, dass die Wirkung zum Zeitpunkt der größten schulischen (bei Kindern) und sozialen Probleme sowie Verhaltensauffälligkeiten des Patienten eintritt.
Möglicherweise stehen andere Stärken dieses Arzneimittels und andere methylphenidathaltige Produkte zur Verfügung.

Dosisreduktion und Unterbrechung der Medikation:
- Die Behandlung muss beendet werden, wenn die Symptome nach einer geeigneten Dosisanpassung über einen Zeitraum von einem Monat nicht besser werden. Bei Auftreten einer paradoxen Verschlimmerung der Symptome oder anderer schwerwiegender Nebenwirkungen muss die Dosis reduziert oder das Präparat abgesetzt werden.

Durch die spezifische Galenik von Methylphenidat wird die zweimal tägliche Anwendung einer schnell freisetzenden Methylphenidat-Formulierung simuliert. Etwa 50% der Gesamtmenge des Wirkstoffs liegen in nicht retardierter, schnell freisetzender Form vor. Die übrigen 50% werden nach etwa 4 Stunden freigesetzt.

Umstellung von Patienten auf dieses Arzneimittel:
- Dieses Arzneimittel als Einzeldosis bietet eine vergleichbare Gesamtexposition (AUC) an Methylphenidat wie eine äquivalente Gesamtdosis Methylphenidat mit schneller Wirkstofffreisetzung bei zweimal täglicher Anwendung. Die empfohlene Dosis sieses Arzneimittels sollte der Tagesdosis der schnell freisetzenden Formulierung entsprechen, eine Gesamtdosis von 60 mg bei Kindern und 80 mg bei Erwachsenen jedoch nicht überschreiten.
- Bei Patienten, die von einer Formulierung mit schneller oder veränderter Wirkstofffreisetzung auf dieses Arzneimittel umgestellt werden, ist die empfohlene Dosis der Tabelle in der aktuellen Fachinformation zu entnehmen.
- Die maximale Tagesdosis Methylphenidat beträgt bei der Behandlung von ADHS bei Kindern 60 mg und bei der Behandlung von ADHS bei Erwachsenen 80 mg.
- Bei anderen Methylphenidat-Regimes sollte die Wahl der Anfangsdosis nach klinischem Ermessen erfolgen. Die Dosierung von Methylphenidat zur Behandlung von ADHS bei Kindern kann in wöchentlichen Abständen und in Schritten von jeweils 10 mg angepasst werden.

Dosierung

1. Erwachsene:

- Nur die Formulierung mit veränderter Wirkstofffreisetzung ist zur Anwendung bei Erwachsenen mit ADHS zugelassen. Die Sicherheit und Wirksamkeit anderer Formulierungen in dieser Altersgruppe sind nicht erwiesen.
- Die Dosistitration sollte individuell erfolgen. Es sollte das Behandlungsschema angewendet werden, das mit der niedrigsten Tagesdosis eine zufriedenstellende Symptomkontrolle erzielt. Zur Behandlung von ADHS bei Erwachsenen sollte nur die Methylphenidat-Formulierung mit veränderter Wirkstofffreisetzung angewendet werden. Die maximale Tagesdosis von 80 mg darf nicht überschritten werden.

1.1. Patienten, die erstmalig Methylphenidat erhalten:
- Die empfohlene Anfangsdosis von Methylphenidat bei Patienten, die zurzeit kein Methylphenidat einnehmen, beträgt einmal täglich 20 mg. Die Dosierung von Methylphenidat kann bei Erwachsenen in wöchentlichen Abständen und in Schritten von jeweils 20 mg angepasst werden. Für niedrigere Dosierungen oder kleinere Titrationsschritte stehen andere Stärken von Methylphenidat oder andere methylphenidathaltige Arzneimittel zur Verfügung.

1.2. Patienten, die seit dem Kindesalter mit Methylphenidat behandelt werden und das Erwachsenenalter erreichen:
- Die Behandlung kann mit der gleichen Tagesdosis fortgeführt werden. Wenn der Patient zuvor mit einer Formulierung mit schneller Wirkstofffreisetzung behandelt wurde, sollte eine Umstellung auf eine entsprechende empfohlene Dosis Methylphenidat erfolgen.

1.3. Regelmäßige Beurteilung der ADHS-Behandlung:
- Methylphenidat sollte in regelmäßigen Abständen abgesetzt werden, um den Zustand des Patienten zu beurteilen. Eine Besserung kann möglicherweise aufrechterhalten bleiben, wenn das Arzneimittel vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt wurde. Falls eine Kontrolle der ADHS-Symptome angebracht erscheint, kann die Behandlung wieder aufgenommen werden. Die Behandlung mit dem Arzneimittel sollte und muss nicht unbegrenzt erfolgen. Bei Kindern mit ADHS kann die Behandlung in der Regel während oder nach der Pubertät beendet werden.

2. Kinder und Jugendliche:

2.1. Kinder unter 6 Jahre:
Methylphenidat darf nicht bei Kindern unter 6 Jahren angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe sind nicht erwiesen.

2.2. Kinder ab 6 Jahren:
- Methylphenidat wird einmal täglich morgens eingenommen. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 20 mg. Wenn nach Einschätzung des Arztes eine niedrigere Initialdosis angemessen ist, kann der Patient die Behandlung mit 10 mg beginnen. Alternativ wird empfohlen, mit 10 mg konventionellem, kurz wirksamem Methylphenidat zu beginnen und die Dosis entsprechend den Empfehlungen für diese Formulierung kontinuierlich zu steigern. Die maximale Tagesdosis von Methylphenidat beträgt 60 mg.
- Wenn die Wirkung des Arzneimittels am späten Nachmittag oder Abend zu früh nachlässt, können wieder Verhaltens- und/oder Einschlafstörungen auftreten. Eine niedrige Dosis Methylphenidat mit schneller Wirkstofffreisetzung spät am Tag kann dazu beitragen, dieses Problem zu lösen.
- In diesem Fall sollte überlegt werden, ob sich durch eine zweimal tägliche Einnahme von schnell freisetzendem Methylphenidat möglicherweise eine angemessene Symptomkontrolle erzielen lässt.
- Die Vor- und Nachteile einer niedrigen abendlichen Dosis Methylphenidat mit schneller Wirkstofffreisetzung gegenüber den möglichen Einschlafstörungen sollten in die Überlegungen einbezogen werden.
- Wenn eine zusätzliche abendliche Dosis Methylphenidat mit schneller Wirkstofffreisetzung benötigt wird, sollte die Behandlung nicht mit lang wirksamem Methylphenidat fortgeführt werden, es sei denn, es ist bekannt, dass die gleiche zusätzliche Dosis auch bei einem Behandlungsschema mit konventionellem, schnell freisetzendem Methylphenidat in äquivalenter Dosierung zum Frühstück/Mittagessen erforderlich war.

3. Ältere Patienten:

Methylphenidat sollte nicht bei älteren Patienten angewendet werden. Die Sicherheit und Wirksamkeit bei ADHS-Patienten über 60 Jahren ist nicht erwiesen.

4. Besondere Patientengruppen:

Die Anwendung von Methylphenidat bei Patienten mit Leberfunktionsstörung wurde nicht untersucht. Bei dieser Patientengruppe ist Vorsicht geboten.

Die Anwendung von Methylphenidat bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung wurde nicht untersucht. Bei dieser Patientengruppe ist Vorsicht geboten.

Art und Dauer der Anwendung

- Methylphenidat ist zum Einnehmen bestimmt.
- Methylphenidat Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Kapseln können im Ganzen geschluckt werden. Alternativ können sie verabreicht werden, indem der Kapselinhalt auf eine kleine Menge Nahrung gestreut wird.
- Methylphenidat Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung dürfen nicht zerkleinert, zerkaut oder zerteilt werden.

Erwachsene:
Methylphenidat wird einmal täglich, in der Regel morgens, eingenommen. Der Zeitpunkt der Einnahme kann auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt werden, die Einnahme sollte jedoch nicht zu spät am Vormittag erfolgen, um Schlafstörungen zu vermeiden.

Einnahme durch Streuen des Kapselinhalts auf Nahrung:
Um die Einnahme zu erleichtern, können die Kapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung vorsichtig geöffnet und die Pellets über breiige Speisen (z.B. Apfelmus) gestreut werden. Die Speisen sollten nicht warm sein, da sich dadurch die Eigenschaften der veränderten Wirkstofffreisetzung dieser Formulierung verändern könnten. Die Zubereitung aus Arzneimittel und Nahrungsmittel sollte unverzüglich vollständig verzehrt werden. Sie darf nicht für eine spätere Einnahme aufbewahrt werden. Die auf die Nahrung (z. B. Apfelmus) gestreuten Pellets sollten nicht zerkaut oder zerkleinert werden.

Langzeitanwendung (mehr als 12 Monate):
Die Sicherheit und Wirksamkeit der Langzeitanwendung von Methylphenidat wurde nicht systematisch in kontrollierten Studien an Kindern und Jugendlichen untersucht. Die langfristige Sicherheit von Methylphenidat wurde nicht systematisch in kontrollierten klinischen Studien an Erwachsenen untersucht. Die Behandlung mit Methylphenidat sollte und muss nicht unbegrenzt erfolgen. Sie wird bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS in der Regel während oder nach der Pubertät abgesetzt. Der Arzt, der Methylphenidat über längere Zeit (über mehr als 12 Monate) bei Patienten mit ADHS anwendet, muss regelmäßig den langfristigen Nutzen des Arzneimittels für den einzelnen Patienten neu bewerten, indem er behandlungsfreie Zeitabschnitte einlegt, um das Verhalten des Patienten ohne medikamentöse Behandlung zu beurteilen. Es wird empfohlen, Methylphenidat mindestens einmal im Jahr abzusetzen, um den Zustand des Patienten zu beurteilen (bei Kindern vorzugsweise während der Schulferien). Eine Besserung kann möglicherweise aufrechterhalten bleiben, wenn das Arzneimittel vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt wurde.

Allgemeine Hinweise zur Anwendung

Fehlgebrauch, Missbrauch und Zweckentfremdung:
- Patienten sollten sorgfältig hinsichtlich Zweckentfremdung, Missbrauch und Fehlgebrauch von Methylphenidat überwacht werden.
- Wegen des Potentials von Fehlgebrauch, Missbrauch und Zweckentfremdung sollte Methylphenidat bei Patienten mit bekannter Drogen- oder Alkoholabhängigkeit mit Vorsicht angewendet werden.
- Chronischer Missbrauch von Methylphenidat kann zu ausgeprägter Toleranz und psychischer Abhängigkeit mit abnormalem Verhalten in unterschiedlicher Ausprägung führen. Insbesondere bei parenteralem Abusus kann es zu offenen psychotischen Episoden kommen.
- Bei der Entscheidung über eine ADHS-Behandlung ist das Patientenalter, das Bestehen von Risikofaktoren für Suchtstörungen (wie z. B. gleichzeitige oppositionelle oder Verhaltens- und bipolare Störungen), früherer oder bestehender Missbrauch zu berücksichtigen. Vorsicht ist geboten bei emotional instabilen Patienten, wie z. B. früheren Drogen- oder Alkoholabhängigen, da diese Patienten die Dosis eigenständig erhöhen könnten.
- Bei einigen Patienten mit einem hohen Missbrauchsrisiko sind möglicherweise Methylphenidat oder andere Stimulanzien nicht geeignet und eine Therapie ohne Stimulanzien sollte erwogen werden.

Absetzen:
- Beim Absetzen des Arzneimittels ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich, da es dabei zur Demaskierung sowohl von Depressionen als auch von chronischer Überaktivität kommen kann. Einige Patienten benötigen möglicherweise Nachuntersuchungen über einen längeren Zeitraum.
- Während des Absetzens nach missbräuchlicher Anwendung ist eine sorgfältige Überwachung notwendig, da es zu schweren Depressionen kommen kann.

Nebenwirkungen von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während und unabhängig einer Schwangerschaftt

Auch während der Schwangerschaft kann METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW folgende Nebenwirkungen haben. Es gibt bei der Anwendung von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft besondere Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen, um das Risiko für Nebenwirkungen für Sie und Ihr Kind zu verringern. Wir von Ouiiou informieren Sie umfassend über die Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW während der Schwangerschaft.

Bei den nachfolgenden Angaben handelt es sich um eine Stoffinformation aus den Wirkstoffdossiers.

Sehr häufige unerwünschte Wirkungen (> 1/10)

- Appetitverlust (bei Erwachsenen häufiger)
- Schalflosigkeit, Nervosität
- Konzentrationsmangel und Geräuschempfindlichkeit (bei Erwachsenen mit Narkolepsie), Kopfschmerzen
- Übelkeit, Mundtrockenheit: bei Erwachsenen häufiger
- Schwitzen (bei Erwachsenen mit Narkolepsie)

Häufige unerwünschte Wirkungen (> 1/100)

- Anorexie, mäßige Verminderung der Gewichtszunahme und des Längenwachstums bei längerer Anwendung bei Kindern, Gewichtsverminderung bei Erwachsenen
- Abnormes Verhalten, Aggression, Affektlabilität, Erregung, Anorexie, Ängstlichkeit, Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit (bei Erwachsenen häufiger), Schlafstörungen (bei Erwachsenen häufiger), Bruxismus (auf der Grundlage der in ADHS-Studien bei Erwachsenen berechneten Häufigkeit (keine Fälle in pädiatrischen Studien))
- Libidoabnahme, Panikattacken, Stress: nur bei Erwachsenen
- Tremor (bei Erwachsenen häufiger), Somnolenz, Schwindelgefühl, Dyskinesie, psychomotorische Hyperaktivität
- Tachykardie (bei Erwachsenen häufiger), Palpitationen, Arrhythmien
- Hypertonie, periphere Kälte (bei Erwachsenen häufiger)
- Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Erbrechen, Dyspepsie (nur bei Erwachsenen), Zahnschmerzen (nur bei Erwachsenen), Diarrhoe (diese Erscheinungen treten normalerweise zu Behandlungsbeginn auf und können sich durch begleitende Nahrungsaufnahme lindern lassen)
- Hyperhidrose (bei Erwachsenen häufiger), Alopezie, Pruritus, Rash, Urtikaria
- Arthralgien
- Husten, Rachen- und Kehlkopfschmerzen, Dyspnoe (bei Erwachsenen häufiger)
- Nasopharyngitis
- Fieber, Wachstumsverzögerungen bei Langzeitanwendung bei Kindern, Gefühl der inneren Unruhe (nur bei Erwachsenen), Müdigkeit (bei Erwachsenen häufiger), Durst (nur bei Erwachsenen)
- Änderung des Blutdrucks und der Herzfrequenz (üblicherweise eine Erhöhung), Gewichtsverlust

Gelegentliche unerwünschte Wirkungen (> 1/1000)

- Überempfindlichkeitsreaktionen wie angioneurotisches Ödem, anaphylaktische Reaktionen, Ohrschwellung, bullöse Erkrankungen, exfoliative Erkrankungen, Urtikaria, Juckreiz, Rash und Hautausschläge
- Hypervigilanz, auditive, visuelle und taktile Halluzinationen, Verstimmung, Stimmungsschwankungen, Ärger, Suizidgedanken, Weinerlichkeit, Halluzinationen, psychotische Erkrankungen, Tics oder Verschlechterung bestehender Tics des Tourette-Syndroms, Anspannung (nur bei Erwachsenen)
- Sedierung, Akathisie (nur bei Erwachsenen)
- Diplopie, verschwommenes Sehen
- Brustschmerzen
- Verstopfung
- Angioneurotisches Ödem, Erkrankungen mit Blasenbildung, schuppende Erkrankungen
- Myalgie, Muskelzuckungen, Muskelverspannungen (nur bei Erwachsenen)
- Hämaturie
- Gastroenteritis
- Herzgeräusche, erhöhte Leberenzyme

Seltene unerwünschte Wirkungen (> 1/10000)

- Manie, Desorientiertheit, Libidostörungen
- Schwierigkeiten bei der visuellen Akkommodation, Mydriasis, Sehstörungen
- Angina pectoris
- Fleckiger Ausschlag, Erythem
- Gynäkomastie

Sehr seltene unerwünschte Wirkungen (< 1/10000)

- Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie, thrombozytopenische Purpura
- Suizidversuch (einschließlich vollendetem Suizid), transiente depressive Stimmung, abnormes Denken, Apathie, repetitive Verhaltensweisen, übermäßiges Fokussieren
- Konvulsionen, choreatisch-athetotische Bewegungen, reversible ischämisch-neurologische Ausfälle, malignes neuroleptisches Syndrom (MNS; die Berichte wurden nicht ausreichend dokumentiert und in den meisten Fällen erhielten die Patienten zusätzlich andere Wirkstoffe, so dass die Rolle von Methylphenidat in diesen Fällen unklar ist.)
- Herzstillstand, Myokardinfarkt
- Zerebrale Arteriitis und/oder Verschluss, Raynaud-Syndrom
- Anormale Leberfunktion einschließlich hepatischem Koma
- Entzündungen der Mundschleimhaut (bei Erwachsenen mit Narkolepsie), Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, fixes Arzneimittelexanthem
- Muskelkrämpfe
- Plötzlicher Herztod
- Erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhtes Bilirubin im Blut, reduzierte Thrombozytenzahl, Leukozytenzahl pathologisch

Unerwünschte Wirkungen,ohne Angabe der Häufigkeit

- Panzytopenie
- Wahnvorstellungen, Denkstörungen, Verwirrtheitszustand, Abhängigkeit, Logorrhoe
- Es wurden Fälle von Missbrauch und Abhängigkeit beschrieben, häufiger mit schnell freisetzenden Formulierungen.
- Zerebrovaskuläre Erkrankungen (einschließlich Vaskulitis, Hirnblutungen, Schlaganfälle, zerebrale Arteriitis, Hirngefäßverschluss), Grand-mal-Anfälle, Migräne, Dysphemie
- Supraventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, ventrikuläre Extrasystolen, Extrasystolen
- Epistaxis
- Trismus (auf der Grundlage der in ADHS-Studien bei Erwachsenen berechneten Häufigkeit (keine Fälle in pädiatrischen Studien))
- Inkontinenz
- erektile Dysfunktion, Priapismus, verstärkte Erektion und Dauererektion
- Brustbeschwerden, Hyperpyrexie

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  • Treffen Sie Ihre Entscheidungen mit Hilfe von vertrauenswürdigen Informationen zu METHYLPHENIDAT AL 30MG HVW.
  • Teilen Sie den schriftlichen Bericht zu Ihrer persönlichen Beratung mit Ihrem behandelnden Arzt.


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